„La Mala Educación“ besticht durch seine einfühlsam erzählte Geschichte
und die wandelbaren Schauspieler, allen voran Gael García Bernal, der
sich sogar durch eine dreifache Rolle hervortut. Unglaublich, wie der
Mexikaner vom jungen Muskelprotz zum wimpernklimpernden Transvestiten
wird. Eine großartige schauspielerische Leistung, die auch von Kostüm
und Make up mitgetragen wird. Das Drehbuch beruht teilweise auf autobiografischen Tatsachen des
Regisseurs Almodovar, der selbst eine katholische Jungenschule besuchte
und dort mitbekam, wie einige Mitschüler von Geistlichen belästigt
wurden. Dennoch soll der Film keine Abrechnung mit der katholischen
Kirche darstellen, sondern die Behandlung eines oftmals totgeschwiegenen
Themas. „La Mala Educación“ hebt sich klar von der Unterhaltungsindustrie in
Hollywood ab und stellt sich - ohne den moralischen Zeigefinger zu heben
- mit Einfühlungsvermögen und Tiefgang dem komplexen Thema.